Selbstvertretung einheitlich sicher stellen

Duderstadt: Beim Sommercamp für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, das seit Sonntagabend in Duderstadt stattfindet, wurde gestern bekräftigt, dass die Selbstvertretung behinderter Menschen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention sichergestellt und vereinheitlicht werden muss.

„Es ist unglaublich, wie viele verschiedene Modelle der Beteiligung behinderter Menschen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene gibt“, so eine Teilnehmerin des von der Aktion Mensch geförderten und vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) durchgeführten Sommercamps. „Wir brauchen einheitliche und verlässliche Standards der Partizipation und Förderung der Selbstvertretung behinderter Menschen.“ Ein Überblick über die verschiedenen Erfahrungen machte auch deutlich, dass es sich oft um Scheinbeteiligungen behinderter Menschen handelt. „Wir wollen über die wichtigen Dinge entscheiden und nicht mit der Organisation von Sommerfesten abgespeist werden“, so eine weitere Aussage.

Ein wichtiger Schritt sei, dass nun mit der Reform des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes auf Bundesebene ein Partizipationsfonds vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für Bundesorganisationen geschaffen werde. Änliche Regelungen müssten auch in den Landesgleichstellungsgesetzen und in der Praxis vor Ort verankert werden. Denn es könne nicht sein, dass gut bezahlte Geschäftsführer und Referenten der Wohlfahrtsverbände die Szene dominieren, während behinderte Menschen mit Randpositionen abgespeist werden und ihre Reisekosten noch selbst zahlen müssen.