Hoher Besuch bei LIGA-Treffen

Theresia Degener (links) und Verena Bentele (rechts)Beim ersten Treffen nach ihrer Gründung am 2. Dezember letzten Jahres konnte die LIGA Selbstvertretung gleich zwei Persönlichkeiten begrüßen, die dem Zusammenschluss der Selbstvertretungsorganisationen kräftigen Rückenwind verleihen. Neben der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Verena Bentele, betonte auch Prof. Dr. Theresia Degener als stellvertretende Vorsitzende des UN-Fachausschusses zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention die Wichtigkeit der Selbstvertretung behinderter Menschen.

Die mittlerweile 13 Selstvertretungsorganisationen, die sich für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und den menschenrechtlichen Ansatz behinderungsübergreifend stark machen, trafen sich gestern zur ihrer ersten Arbeitssitzung nach der Gründung im Dezember im Kleisthaus in Berlin. Verena Bentele hatte dem Zusammenschluss nicht nur die Türen für ihr Treffen im Kleisthaus geöffnet, sondern zeigte sich sehr interessiert an dem neuen Zusammenschluss und dessen Ziele. Mit der im Rahmen der Reform des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes geplanten Schaffung eines Partizipationsfonds sollen gezielt Selbstvertretungsorganisationen gefördert werden. Die Stimme behinderter Menschen hörbarer zu machen, dafür zu sorgen, dass diese im Inklusionsprozess entsprechend beteiligt werden, den menschenrechtlichen Ansatz zu vertreten und die Selbstbestimmung zu fördern, sind nur einige Ziele der LIGA Selbstvertretung.

Aus Sicht von Prof. Dr. Theresia Degener sieht die UN-Behindertenrechtskonvention die Selbstvertretung behinderter Menschen ausdrücklich vor. Deshalb freute sie sich über den neuen Zusammenschluss und darauf, dass dieser in Zukunft sicherlich immer wieder auch Stellung in Sachen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aus der Sicht von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen nehmen wird. Daher beschäftigte sich die LIGA in ihrem Treffen auch mit aktuellen Fragen, wie der Reform des Behindertengleichstellungsrechts und dem Bundesteilhabegesetz. Im April will die LIGA beispielsweise ein Parlamentarierfrühstück durchführen, um deutlich zu machen, dass private Anbieter von Dienstleistungen und Produkten unbedingt im Behindertengleichstellungsrecht zur Barrierefreiheit verpflichtet werden müssen. In Sachen Bundesteilhabegesetz will die LIGA klar machen, was gar nicht geht, nämlich Verschlechterungen, die derzeit viele befürchten.